Ein Superlativ jagt das nächste

06.10.2016 – Kennt ihr das noch? Wenn man sich als kleines Kind am Spielzeugladen die Nase platt gedrückt hat, weil es da soooo viele schöne Dinge gab und der Laden schon zu war? So ging es mir heute, im Bus sitzend und wir fahren Richtung Dubai. WOW… Da blieb mir die Spucke weg.

Um 10:30 Uhr standen wir gestriegelt und gebügelt zur Abfahrt bereit in der Lobby und auch alle anderen (incl. Busfahrer und Hany) waren pünktlich wie die Maurer. Unser Platz vom Vortag wurde „unser“ Stammplatz.

The Dubai Mall

Unser erster Stop an diesem Tag – und es folgten noch zahlreiche – war die Dubai Mall unter dem zurzeit höchsten Gebäude der Welt. Dazu komme ich später noch;-) Dieses Shopping-Center ist mit dem CentrO in Oberhausen nicht vergleichbar. Es ist halt größer, hier liegt Marmor, der glänzt wie ne Speckschwarte, an jeder Ecke riecht es anders…nach teurem schweren Parfüm. Der Nachteil an einer Pauschalreise mit Reiseleitung…man hat keine Zeit. Noch nicht mal zum Shoppen. Wir stürzen vom Busparkplatz durch das Parkhaus – hier steht eine Nobelkarosse an der anderen – in die Mall. Kurze Ansage zu Zeit und Treffpunkt und schon schwärmen wir aus wie die Fliegen. Uns zieht es nach draußen. Warum? Wir wollen den „Bursch“ (geschrieben wie gesprochen) endlich ganz nah sehen. Und e voila…da steht er in seiner ganzen Pracht in der Sonne und wirkt einfach nur edel.

Wir müssen unsere Köpfe in den Nacken legen, um den „Kleinen“ bis nach ganz oben anzusehen. Wow…eine Meisterleistung der Architekten. Das Handy glüht, auch wenn wir ihn nicht ganz drauf bekommen. Schnell noch ein Lungenbrötchen durchpfeifen und schon sind 35 Minuten um und wir gehen zum Treffpunkt.

At the top – Burj Khalifa

Die Reisegruppe Leitner setzt sich in Bewegung, denn wir müssen zu einer bestimmten Zeit am Aufzug sein, um in den 125. Stock zu fahren. Ihr lest richtig…der einhundertfünfundzwanzigste Stock. Die Sicherheitskontrollen sind wie am Flughafen, aber alles verläuft ruhig und ohne Hektik. Mit dem Ticket in der Hand führt der Weg zum Aufzug vorbei an der Entstehungsgeschichte des Burj Khalifa. Wie im Zeitraffer wächst das Gebäude. Schnell noch Püschern und dann geht es auch schon nach oben. Oben angekommen gibt es erst einmal eine inszenierte Fotosession, wir erhalten unsere Fotonummer…die ich im übrigen heute noch habe. Die Fotos kosten schlappe 125 Euro. Ist das Gebäude noch nicht bezahlt? Ich wollte nicht ne Kachel in dem Gebäude kaufen, sondern nur 3 Fotos!!

Da uns dieser Preis bei aller Liebe echt zu happig ist, verzichten wir dankend auf dieses Souvenir. An der Glasscheibe angekommen, sehen wir das Ameisenfeld zu unseren Füßen. Eine Smog-Decke liegt über der gesamten Stadt, aber man erkennt trotzdem viel. Zuhause habe ich schon zig Zeitungen und Bücher gewälzt und  weiß, wo welches Gebäude steht und wo sich welche Attraktion versteckt.

Wir gehen reihum und immer wieder kommt ein neues Highlight ins Blickfeld. Ein Autobahnkreuz von oben, der pure Wahnsinn. Schaut euch die Bilder an, das kann man gar nicht alles beschreiben.

Der Souvenir-Shop zieht uns natürlich auch in seinen Bann. Ein kleiner Burj für’s Büro muss mit und ein noch kleinerer für den heimischen Schreibtisch. Dieser steht auch hier neben mir vor’m Monitor.

Wieder unten angekommen, gönnen wir uns einen frisch gepressten Fruchtsaft. Saulecker. Ach hab‘ ich ja noch gar nicht erwähnt, wer bei den hier vorhandenen 1.200 Geschäften nix findet, den kann ich nicht verstehen…

Dubai Marina

Eine Marina ist ein Hafen…richtig. Doch dieser Hafen, sprengt auch wieder die Vorstellungskraft einiger. Der Yachthafen ist die teuerste Gegend in Dubai. Hier gibt es Hotels wie das „Ritz Carlton“, „Le Royal Meridien Beach Resort & Spa“, „Radisson blu Residence Dubai Marina“ und und und. Ein Wolkenkratzer übertrumpft den anderen. Hier bekommt man echt Nackenschmerzen.

The Palm Jumeirah und Atlantis Hotel

Weiter gehts, denn unser nächster Stop ist bequem mit der Monorail erreichbar und wir betreten aufgeschüttetes Land mitten im Meer. Die „Palm Jumeirah Monorail“ bringt uns auf die Palme. Diese Magnetbahn fährt ohne Schaffner von ganz alleine den 2km langen Stamm entlang und rechts und links hat sie 17 Palmwedel. Das Plastikticket mussten wir leider abgeben, da wir auf der Palme vom Bus abgeholt wurden. So bekommt der Begriff „auf die Palme bringen“ eine neue Bedeutung.

Unser Reisebegleiter führt uns vorbei an der riesigen Auffahrt zum Atlantis auf die gegenüberliegende Straßenseite. Hier entsteht zurzeit ein Gehweg. Wie unten auf den Bildern zu sehen ist, hat das Atlantis in der Mitte eine Aussparung und darüber befindet sich die teuerste Suite des Hotels. Den Preis habe ich vor lauter Schreck vergessen.

The Mall of Emirates

Dem Ganzen noch nicht genug, fahren wir nun zur Mall of Emirates. Diese Mall ist noch nen Tacken spektakulärer. Unser Weg führt uns wieder durch’s Parkhaus in die Mall und dieses Mal sehe ich einen Ferrari als Polizeiauto. Leider konnte ich den auf die Schnelle nicht fotografieren, aber sah schon witzig aus. Wie ein Matchbox-Auto.

In der Mall hatten wir gut eine Stunde Zeit und wir gingen erstmal zur Attraktion in der Wüste schlechthin:

zur Skihalle (Ski Dubai).

Der Scheich von Dubai hat sich eine Skihalle mitten in der Wüste vorgestellt und schwupps, hat er sie sich gebaut. Wisst ihr wie hoch der Verbrauch dieser Skihalle allein nur an Strom für einen Tag ist? Woher auch, ich verrate es euch. Der ist so hoch, dass man gesamt München drei Tage lang damit versorgen könnte. Nur mal so im Kleingedruckten!

Durch die ganze Hektik des Tages hatte ich nen dicken Kopf und so aßen wir Churros und ich genehmigte mir einen Nutella-Milch-Shake mit Keksbrösel. Der stand mit Sicherheit nicht so auf der Karte,)

Danach suchten wir die stillen Örtlichkeiten auf und zogen uns chic an. Denn es ging weiter…

Zum Abendbrot ins Burj Al Arab

Das berühmteste 7*-Hotel der Welt, das Segel auf der künstlichen Insel im Arabischen Golf und ich habe Turnschuhe an. Au weia. Hauptsache der Rest ist chic, lange Stoffhose und schwarzen Glitzeroberteilchen. Es weihnachtet bei uns halt schon a weng früher.

Zum Burj Al Arab kommt man nur, wenn man eine Reservierung – egal ob Suite oder Restaurant – vorweisen kann. Und die konnte der Busfahrer bzw. Hany für uns vorweisen. Die Sonne ging gerade unter und das Segel stand in seiner ganzen Pracht seitlich vor uns. WOW. Nach einer zweiten Kontrolle durften wir seitlich vom Haupteingang aussteigen. Der Fuhrpark vom Hotel ist atemberaubend (siehe Fotos). Ich kann euch nur eins sagen, was ihr im Fernsehen vielleicht schon mal an Berichten über das Burj gesehen habt, ist wahr. Es ist Luxus pur. Ein wahnsinnig toller Springbrunnen oder Wasseranlage in der Lobby, rechts und links Rolltreppen begleitet von riiiiesigen Aquarien mit tollen Fischen, außergewöhnlichen Moränen. Man bekommt direkt ein wohlduftendes Tuch gereicht, um sich die Hände zu erfrischen. Die Farbenpracht wenn man empor schaut ist einfach nur unbeschreiblich.

Dieser Arabische Turm ist 321m hoch, hat 202 Suiten, ein popeliges Zimmer gibt es hier nicht und die Suiten haben eine Fläche von 169 bis 780qm. Die Preise möchten wir gar nicht wissen.

Vor lauter Reichtum habe ich doch glatt den Namen des Restaurants vergessen..hmm…ich könnte auch meine Kreditkartenabrechnung schauen. Ich habe extra die Getränke mit meinem guten goldenen Namen bezahlt;-)

Das Essen war sehr gut. Vom Salat über das warme Buffet bis hin zum Nachtisch. Während dieser Reise haben wir ein Pärchen kennen gelernt, mit dem wir fortan rumzogen. Voller Stolz präsentierten Peter und meine Mum uns ein kleines Gläschen mit etwas weißem drin und oben drauf eine Pistazzie. Es wurde gesagt Caramelmilchcreme. Ich dachte mir nur: „Komisch…Karamell ist doch leicht bräunlich. Nun ja, hier gibt’s auch Gold zu futtern, why not!“ Die Zeit verging und ich holte mir noch irgend etwas und da sah ich die Gläschen stehen und bekam einen Lachflash. Wir entnehmen der Caramelmilchcreme mal ein „ra“ und haben das Produkt dann richtig:

Camelmilchcreme.

Der Brüller schlecht hin, muss aber wohl geschmeckt haben. Ich habe es nicht probiert. Die Serviette nicht ordentlich auf den Tisch gelegt? Der Kellner stand sofort da und hat sie neu zusammen gelegt. Die Zahnstocher? Die waren einzeln in weißes Papier mit einer goldenen Heißfolienprägung eingepackt. Da habe ich eins „zur Erinnerung“ mitgenommen.

Nachdem wir bezahlt hatten – mit meinem guten Namen – verließen wir diesen Traum von Hotel und uns erwartete eine gigantisch leuchtende Skyline von Dubai. Purer Wahnsinn.

Von Eindrücken überschwemmt fuhren wir in unserem Bus nach Sharjah und hatten Stau ohne Ende. Müde und mit einem Lächeln im Gesicht vielen wir in unsere Betten.